Hermann Nigg

Hermann Nigg gestaltet um 1900 eine Kulissenkrippe. Die Szene zeigt uns Maria, wie sie das weiße Tuch vom Jesusknaben hochhebt, um dem Betrachter das Kind zu zeigen. Josef sitzt auf einem Schemel und hat die Hände auf dem Schoß gekreuzt. Das Kleiderbündel und der Gehstock unterstreichen die Bereitschaft zur Rückkehr nach Nazaret. Die Szene ist im Stall von Betlehem dargestellt. Das Stroh auf dem Boden und in der Krippe unterstreichen dies.

Die Szene stellt im Zentrum das Jesuskind dar, das von seinen Eltern Maria und Josef gezeigt wird. Die Fürsorge für das Kind in der Krippe ist zu erkennen. Freude über die glückliche Geburt des Kindes ist spürbar. Krippe, Stroh und der Stein, auf dem Maria sitzt, sind Zeichen für die ärmliche Umgebung.

Die Weisen aus dem Morgenland folgen dem Stern, den sie hatten aufgehen sehen, und kommen über Jerusalem nach Betlehem. Der Mohr sinkt auf seine Knie und hält mit beiden Händen ein kostbares Gefäß. Ein König steht und offeriert dem Jesuskind sein Gefäß. Im Hintergrund schaut neugierig ein Begleiter auf die Krippe.

Der Weise kniet. Seine Krone hat er abgelegt. Krone und roter Mantel mit Hermelinbesatz weisen ihn König aus. Er hält eine goldene Schale mit Goldmünzen in der Hand. Er scheint dieses sein Geschenk überreichen zu wollen. Der Steinboden deutet die Szene in der ärmlichen Umgebung an.

Der Verkündigungsengel wird mit Engelflügel dargestellt. Er hat seine rechte Hand erhoben und weist mit dem Zeigefinger gegen den Himmel. Die rechte Hand liegt auf dem Schriftband: Gloria in excelsis Deo. Zwei Putti halten das Schriftband. Die Szene ist auf Wolken dargestellt. Sie deuten auf die Herkunft - den Himmel - der Engel hin. Eine liebliche Szene.

Ein Mann mit rotem Kopftuch stützt sich auf einen Stein. Er hat die rechte Hand erhoben und schaut in die Ferne, um nach dem Weg zu suchen. Der Stein auf dem er steht, weist die Szene auf ein Feld. Um den Stein herum ist ein Kaktus mit Früchten zu sehen. Fragend schaut er in die Ferne.

Ein Mann mit einem Lamm im Arm kniet auf einem Stein. Er trägt um seinen Kopf ein Stirnband. Die Sandalen an seinen Füßen sind gebunden. Die Kleidung weist ihn als armen Mann aus. Die Szene gehört zum Hirtenfeld in Betlehem.

Das Lamm liegt auf einem Stein. Dieser Stein weist im Gesamtensemble auf das betlehemitische Hirtenfeld. Das Lamm ist aufmerksam. Es scheint die Unruhe der Hirten zu bemerken. Die Ohren stehen vom Kopf weg und scheinen dem Lärm der Hirten zu lauschen.

Der Esel schaut von links. Er ist mit einem Strick an die Holzplanke gebunden. Ein Strick in der Nähe des Kopfes scheint zum Führen des Esels zu dienen. Die Holzplanken bilden eine Barriere. Der Esel stellt seine Ohren auf. Er schaut aufmerksam in die Welt.

Der Ochse steht auf einem Strohbett. Der Untergrund scheint hart zu sein, das der Ochs nicht einsinkt. Das Stroh am Boden verweist die Szene in einen Stall. Der Ochse ist ganzkörperlich gezeichnet. Den Kopf hebt er interessiert in die Höhe. Er schaut auf etwas (das Jesuskind). Er scheint nicht aggressiv zu sein.

Eine Hirtenfamilie scheint sich auf den Weg zu machen. Der Hirte zeigt mit seiner rechten Hand in eine Gehrichtung. Er stützt sich auf seinen Stock. Die Frau zu seiner Linken greift in einen Korb mit Eiern. Das Hirtenkind scheint verunsichert und greift sich mit der linken Hand an den Mund. Die gesamte Szene strahlt eine gewisse Unsicherheit aber doch Neugierde aus.