Im 12. und 13. Jh. gaben in Deutschland nicht nur der König, sondern beinahe jeder Bischof oder Abt, Herzog, Graf oder sonstige Landesherr für sein Gebiet eigene Münzen aus. Die Folge sind eine kaum überblickbare Anzahl verschiedener Münzen und Währungen, die aus mehr als 400 Münzstätten stammen. Es blieb zwar beim silbernen Pfennig (Denar) als einzigem Geldwert, doch entwickelten sich seit der ersten Hälfte des 12. Jhs. zwei Formen des Pfenniggeldes. Der Westen (Rheinlande) blieb bei den traditionellen zweiseitigen Denaren, Mittel- und Ostdeutschland gingen zu sehr dünnen, nur noch einseitig geprägten Pfennigen, den Brakteaten über (von lat. bractea – dünnes Blech). Ende des 12. Jhs. übernahm auch Süddeutschland die Brakteatenform. Die kunstvoll gestalteten Brakteatenbilder zeigen im 12. Jh. eine seit der Antike nicht wieder erreichte Blüte der Stempelschneidekunst, mit der es im 13. Jh. ebenso rasch wieder zu Ende war. Da Brakteaten nur kurzzeitig (in der Regel ein Jahr) und nur in sehr engen Grenzen gültig waren, sind sie in besonders vielen verschiedenen Typen bekannt. Für eine weitgehend schriftunkundige Bevölkerung musste sich das neue vom alten Geld durch das Bild deutlich unterscheiden, während die Schriftinformation dabei eine nur untergeordnete Rolle spielte. Zahlreiche Brakteaten sind deshalb schriftlos („stumme Brakteaten“).
Brakteaten und Denare
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Könige von Ungarn: Stephan II. [MK 197970]
Vorderseite: Frontaler Königskopf. Rückseite: einseitig
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Könige von Ungarn: Stephan II. [MK 197971]
Vorderseite: Gleicharmiges Kreuz, zwischen den kreuzarmen vier Keile; BZ.: Punkt oder Keil zwischen den Kreuzarmen bei 1h. Rückseite: Gleicharmiges Kreuz zwischen den Kreuzarmen vier Keile.
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Könige von Ungarn: Stephan II. [MK 197972]
Vorderseite: Gleicharmiges Kreuz, zwischen den kreuzarmen vier Keile. Rückseite: Gleicharmiges Kreuz zwischen den Kreuzarmen vier Keile.
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Könige von Ungarn: Stephan II. [MK 197973]
Vorderseite: Gleicharmiges Kreuz, zwischen den kreuzarmen vier Keile. Rückseite: Gleicharmiges Kreuz zwischen den Kreuzarmen vier Keile.
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Könige von Ungarn: Stephan II. [MK 197974]
Vorderseite: Drei Kreuze (Kreuzgruppe), dazwischen S - s jeweils über einem Keil; links und rechts jeweils TE. Rückseite: Gleicharmiges Kreuz zwischen den Kreuzarmen vier Keile.
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Könige von Ungarn: Stephan II. [MK 197975]
Vorderseite: Drei Kreuze (Kreuzgruppe), dazwischen S - s jeweils über einem Keil; links und rechts jeweils TE. Rückseite: Gleicharmiges Kreuz zwischen den Kreuzarmen vier Keile.
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Könige von Ungarn: Stephan II. [MK 197976]
Vorderseite: Drei Kreuze (Kreuzgruppe), dazwischen S - s jeweils über einem Keil; links und rechts jeweils TE. Rückseite: Gleicharmiges Kreuz zwischen den Kreuzarmen vier Keile.
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Könige von Ungarn: Stephan II. [MK 197977]
Vorderseite: Drei Kreuze (Kreuzgruppe), dazwischen S - s jeweils über einem Keil; links und rechts jeweils TE. Rückseite: Gleicharmiges Kreuz zwischen den Kreuzarmen vier Keile.
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Könige von Ungarn: Stephan II. [MK 197978]
Vorderseite: Drei Kreuze (Kreuzgruppe), dazwischen S - s jeweils über einem Keil; links und rechts jeweils TE. Rückseite: Gleicharmiges Kreuz zwischen den Kreuzarmen vier Keile.
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Halberstadt: Bistum [MK 214988]
Vorderseite: Der Heilige Stephanus mit ausgebreiteten Armen in halb kniender Haltung nach rechts. Vor ihm die segende Hand Gottes, hinter ihm swastikaähnliches Knotenkreuz.
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Deutsches Reich, Staufer: Friedrich I. Barbarossa (1152–1190) [MK 183002]
Vorderseite: Thronender Kaiser Friedrich Barbarossa, in der Rechten Lilienszepter und in der Linken Reichsapfel.
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Äbte von Helmstedt: Adolf II. von Werden (1160–1174) [MK 185718]
Vorderseite: Brustbild des Abtes mit Krummstab und Buch in zweistöckiger Bogenarchitektur mit drei Türmen, in den beiden Seitenkuppeln zwei kleine Köpfe.
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Deutsches Reich, Staufer: Friedrich II. (1215–1250) [MK 29446aα]
Vorderseite: Brustbild des Kaisers mit zum Schwur erhobenen Rechten, im linken Feld.: Stern; Bildrand aus Bogen, Ringeln und Kugeln.
[Stand der Information: ]