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Virtuelles Franziskanermuseum Schwaz Kreuzgang – Wandbilder

Kreuzgang – Wandbilder

Über die Sammlung

Um 1519 scheinen die Schwazer Franziskaner mit der prächtigen Ausstattung ihres 1509 eingeweihten Kreuzgangs begonnen zu haben. Ermöglicht wurde dies durch Stiftungen vermögender Kaufleute, Beamter, Gewerken, Zünfte und Bruderschaften, die sich in den Schlusssteinen, Glasgemälden und Wandbildern heraldisch verewigen ließen. Da sich auch Kaiser Maximilian I. als Landesfürst für die Gründung des Klosters 1507 stark gemacht hatte, ist auch er mit den Wappen des römischen Kaisers sowie der mit dem Haus Österreich verbundenen oder von ihm beanspruchten Länder von Burgund bis Ungarn vertreten.

Von dieser Ausstattung blieben vor Ort neben den Wappen nur die Unterzeichnungen zu einem Zyklus rundbogiger Wandgemälde erhalten. Dieser Zyklus besteht aus 23 Bildern zur Passion Christi und den Geschehnissen nach seiner Auferstehung sowie zwei um Türen herum angelegte Darstellungen der Stigmatisierung des hl. Franziskus.

Sehr innovativ ist die Einbindung der sieben Schmerzen Mariens in die Passionsfolge. Zudem scheint sich in der zum Teil unikalen Ikonografie, die in Form von Büchern und Schriftrollen die große Bedeutung von Wort und Schrift im christlichen Glauben hervorhebt, der spannungsgeladene Diskurs während der Frühphase der Reformation widerzuspiegeln.

Der Zyklus beginnt in dem von der Klosterpforte zum Kreuzgang führenden Gang an der Südwand des letzten der fünf Joche mit dem Abschied Christi von seiner Mutter. An der gegenüberliegenden Wand befindet sich ein späteres bzw. stark übermaltes Wandbild einer Mondsichelmadonna, die umgeben von marianischen Symbolen vom hl. Franziskus angebetet wird. Rechts dieses Wandbildes endet der Zyklus unter dem letzten Kreuzgangsjoch mit der Darstellung des Jüngsten Gerichtes. Der Einfachheit halber folgen wir in der Durchnummerierung 1-25 der Zählung von Erich Egg (1951), indem wir auch die Geschehnisse nach der eigentlichen Passion und die beiden den Zyklus unterbrechenden Franziskus-Darstellungen als Passions-Zyklus rechnen.

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