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Virtuelles Franziskanermuseum Schwaz Kreuzgang – Wandbilder [Passionszyklus 20]
Christus als Gärtner mit Maria Magdalena und Christus mit den Emmausjüngern (Virtuelles Franziskanermuseum Schwaz (Tirol) CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Virtuelles Franziskanermuseum Schwaz (Tirol) (CC BY-NC-SA)
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Christus mit Maria Magdalena (rechts) und den Emmausjüngern (links)

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Beschreibung

Das 20. Wandbild zur Passion Christi befindet sich links vom Eingang zum Chor der Klosterkirche.
Es visualisiert zwei Begebenheiten kurz nach Auferstehung Christi, der in beiden verkleidet auftritt.
Rechts erscheint er Maria Magdalena am Ostermorgen als Gärtner und verbietet ihr, ihn zu berühren
("Noli me tangere" / Berühre mich nicht). Links sehen wir ihn als Reisenden im Gewand eines Pilgers
mit zwei Jüngern vor Emmaus.
Ist die Darstellung Christi mit dem Spaten in der Hand eher traditionell gehalten (sieht man von der
ungewöhnlicher Kopfbedeckung Maria Magdalenas ab), so scheint seine Darstellung vor Emmaus
ikonografisch einzigartig: Er hält nämlich in seinen Händen eine Schriftrolle, die er zusammen mit
einem der Emmaus-Jünger liest und diesen mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf eine Textzeile
hinweist. Das Motiv des gemeinsamen Lesens findet sich auch in der Darstellung des Letzten
Abendmahls im zweiten Wandbild des Passionszyklus.
Im Hintergrund sehen wir auf beiden Bildhälften mehrere Synchrondarstellungen. Oberhalb der Maria
Magdalena trauert sie mit den beiden anderen Marien am leeren Grab. Hinter ihnen ist auf einem
Hügel Hinrichtungsstätte Golgota mit den drei leeren Kreuzen dargestellt. Eine der Marien steht auch
im leicht geöffneten Gartentor, von wo sie den Kopf traurig in die Hand gelegt die Noli-me-tangere-
Szene zu beobachten scheint. In der linken Bildhälfte ist oberhalb der Emmaus-Szene Christus noch
zweimal mit den beiden Emmaus-Jüngern zu sehen: links innerhalb der Stadt, wo er mit ihnen beim
Abendmahl sitzt, weiter rechts auf der Steinbrücke vor einem Tor, in dem ein Wachesoldat schläft.
Rechts oberhalb der Steinbrücke schreitet Christus als Salvator mit dem Kreuzstab auf eine vor einer
Höhle kniende Gestalt zu, womit Christus im Limbus gemeint sein dürfte. Auf der zwischen Brücken-
und Stadttor gelegenen Zugbrücke lässt sich nur noch fragmentarisch ein Vierbeiner erahnen,
vermutlich ein kleiner Hund oder Affe (der Teufel?), auf den ein Mann (einer der Jünger oder der Wirt?)
den Zeigefinger richtet, wie um ihn den Zutritt in die Stadt zu verwehren. Man darf hier ein weiteres
ikonografisch innovatives Detail des Schwazer Malermönchs vermuten.
Unterhalb des Wandbildes sitzen links und rechts die Wappen der Stifter Gabriel Weydacher und
seiner Frau Juliana, geborene Wemis. Doch nur Weydacher ist als Stifter neben seinem Wappen kniend
dargestellt. So wie in allen anderen Wandbildern auch, ist die Stifterin nur durch ihr Wappen präsent.
Offenbar erschien die Darstellung einer noch lebenden Frau im Klausurbereich als unpassend.
Die Wappen und Namen des Ehepaares finden sich auch in dem 1519 datierten Glasfenster, das erst
2012 von Barbara Giesicke gegenüber dem Wandbild lokalisiert wurde und sich seit 2013 im
Metropolitan Museum of Art, New York, befindet.

Material/Technik

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Maße

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Karte
Gezeichnet Gezeichnet
1520
Wilhelm von Schwaben
Schwaz (Tirol)
Beauftragt Beauftragt
1520
Gabriel Weydacher
Schwaz (Tirol)
1519 1522
Virtuelles Franziskanermuseum Schwaz

Objekt aus: Virtuelles Franziskanermuseum Schwaz

Die Datenbank ist im Aufbau begriffen. An einem virtuellen Rundgang und der Verknüfung von Grundriss und Objekten wird gearbeitet. The...

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